Foto: Wolfgang Steche DGPh
Dieter Berberich
Südliche Voraltstadt
30. März 2025
11 Uhr
Treffpunkt: Uni-Platz am Löwenbrunnen
Teilnahmegebühr 10€
Liebe Freunde der IHKKG, Dieter Berberich bietet eine weitere „Führung“, diesmal in der südlichen Voraltstadt, durch das Uni-, Jesuiten- und Bäder-Viertel.
Das Uni-Viertel, heute mit Rektorat, Karzer, Luther-Tafel, Marsilius-Platz, Vorlesungs-gebäude und UB-Tiefenmagazin, war im Mittelalter der präurbane Siedlungskern Heidelbergs.
Im Bereich der Peterskirche entstand auf dem Schwemmkegel des Klingenteichbaches der Burgweiler der Oberen Burg. Auf dieser ersten Siedlungsfläche wurden archäologisch massive Steinbebauungen festgestellt. Frühe Baubefunde im Innenhof der Neuen Uni deuten auf eine Ausdehnung der Talsiedlung vor dem 12. Jhd. bis zur Hauptstraße.
Unter dem Uni-Platz wurden bei Ausgrabungen Reste der Augustiner Klosteranlage aus dem 13. Jhd. gefunden, in der Luther 1518 seine Thesen vertrat. Der Hexenturm war ab dem 13. Jhd. die südwestliche Befestigungsanlage der „Ummantelung“ der Kernaltstadt mit dem Oberen ab 1392 dem Mitteltor an der Hauptstraße.
Das Jesuiten-Viertel zwischen Schul- und Kettengasse, Haupt- und Akademiestraße beherbergt großflächig das im „katholischen“ 18. Jhd. errichtete Jesuitenkolleg mit der Jesuitenkirche, der Krypta mit Grab des Kurfürsten Friedrich I., dem Museum für sakrale Kunst und dem Klostergarten. Das katholische (Jesuiten-) Gymnasium entstand in der Schulgasse und das „weltliche“ Jesuitengymnasium in der Kettengasse. Ab 1835 wurde hier die „höhere Bürgerschule“, die später „Oberrealschule“ als „breites Bildungsangebot für die gewerbetreibende Bevölkerung“ gebaut. Der Graben hinter dem Kettentor diente den Lohgerbern zur Wäsche der Felle. Auf dem Abwasser bildete sich ein „pelzartiger, faul riechender Film“.
Das Bäder-Viertel beginnt östlich der Kettengasse mit Grundstücken im Besitz der Herren von Walldorf und später des Deutschen Ordens, Mitte der 80er Jahre als Quartier des Deutschordenshof mustergültig saniert. Die Bädergassen verweisen auf die ältesten Badstuben. Im Mittelalter wurde ausgiebig und lustvoll Körperpflege betrieben, vom Berufsstand des Baders und seiner Familie betrieben. Sie waren nicht nur ein Ort der Reinlichkeit, auch der Geselligkeit (Geschäfte wurden abgeschlossen, Hochzeiten abgehalten, Gesundheitspflege mit Schröpfen, Blutegel ansetzen, Aderlass betrieben).