Foto: Wolfgang Steche DGPh
Auch 2023 wird uns Dieter Berberich wieder zu interessanten Plätzen und ihre Geschichte(n) führen.
16.04.23, 14 Uhr, Hortus Palatina, ausgefallen
18.06.23, 14 Uhr, Hortus Palatina
Hortus Palatinus
Führung der IHKKG durch den Schlossgarten Hortus Palatinus
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Sonntag, 18. Juni 2023, ab 11:00 Uhr
Treffpunkt: Schlosseingang vor dem Besucherinfozentrum
Liebe Freunde der IHKKG,
Dieter Berberich bietet eine weitere ca. 1 ½-stündige „Führung“, diesmal durch den Schlossgarten Hortus Palatinus an. Gestartet wird am Schlosseingang vor dem Besucherinfozentrum. Eintrittskarten sind nicht erforderlich, da der Besuch im Garten eintrittsfrei ist. Obwohl kein Besuch des Schlossinnenhofes geplant ist, muss für die Bergbahnauf-fahrt trotzdem 9,- Euro bezahlt werden. Daher empfehlen sich Fahrge-meinschaften mit dem Auto und Parken oberhalb der Gartenanlage oder ein fußläufiger Aufstieg zum Schloss.
Geplant ist die Besichtigung des Hortus Palatinus. Sie führt über die Obere, die Promenier Terrasse mit ehemaliger Galerie, Kleine Grot-te, Großem Gewölbe und Fürstenbad und nach Norden abgewinkelt zur „Ovalen Treppe“. Über die Zwischenterrasse führt der Weg zur Haupt-terrasse, auf der die Große Grotte liegt. Steinerne Bank und Denkmal erinnern an Goethes Aufenthalt und von der Scheffelterrasse eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Stadt, den Heiligenberg und die Rhein-ebene. Über der Unteren Terrasse erschließt sich die östliche Bauent-wicklung des Kraut-, Apotheken- und Glockenturms sowie der Spitz-kasematten.
Führung Nördliche Voraltstadt
Treffpunkt Bismarck-Platz Dulger Brunnen
24. September 2023, 14 Uhr
Dieter Berberich bietet eine weitere „Führung“, diesmal in der nördlichen Voraltstadt, an. Gestartet wird auf dem Bismarckplatz am Dulgerbrunnen. Nach Hinweisen zur Entstehung des Platzes mit Winterhafen, den Verteidigungsanlagen vor dem 30-jährigen Krieg und der Ansiedlung des Botanischen Gartens besichtigen wir im Sanierungsgebiet I den Darmstädter Hof, das KFG-Gebäude und wechseln über die Fahrtgasse in das Quartier Hauptstraße / Neckarstaden zur Brunnengasse.
Die ehemalige Dominikanerklosteranlage und heutige Alte Anatomie mit dem Friedrichsbau verweisen auf die Nutzung vom 15. Jhd. bis heute. Über die Ziegelgasse mit dem „Pussiergässl“, dem „Binsebub“ und Jubiläumsplatz gelangt die Führung zur Stadthalle mit seiner interessanten Außenfassade (wegen des Umbaus leider innen z.B. mit dem Kachelrelief von Melac nicht zu besichtigen).
Das Quartier Karpfengasse bis Bauamtsgasse, durchzogen von der erst 1862 angelegten Bienenstraße beherbergte im 16./17. Jhd. den Adelshof des kurpfälzischen Feldmarschalls Meinhard von Schönberg mit einer terrassierten Gartenanlage zum Neckar. Dieses Gelände einschließlich dem Kurpfälzischen Museum bis zur Schiffsgasse war in den 80er Jahren Sanierungsgebiet II. In ihm erfolgte 1982-84 eine umfassende Neugestaltung / Erweiterung des Museumsgeländes mit Wohnungsneubauten.
Krahnenplatz, Schiffsgasse und ehemaliges Hotel „Schwarzes Schiff“ erinnern u.a. an den Schiffsanlegeplatz der Schwarzpulverschiffe.
Das 1510 unter Kf. Ludwig V. erbaute Zeughaus und der 1590 von Kf. Joh. Casimir errichtete Marstall mit dem später angebauten Weinbrennerbau, ab 1963 durch das Kollegiengebäude ersetzt, bilden den Abschluss der Führung. Tragisch der Hinweis auf den Flugzeugabsturz 1961 eines Seminars der Althistoriker bei Ankara. Westlich 1829 angebaut befand sich die Großherzogliche Entbindungsanstalt.
Dieter Berberich
Südliche Voraltstadt / Plöck
29. Oktober 2023
14 Uhr
Treffpunkt: Bismarckplatz am Dulgerbrunnen
Dieter Berberich bietet eine weitere „Führung“, diesmal in der südlichen Voraltstadt, an. Gestartet wird auf dem Bismarckplatz am Dulgerbrunnen. Nach Hinweisen zur Entstehung des Platzes mit Winterhafen, der Verteidigungsanlagen vor dem 30-jährigen Krieg und der Ansiedlung des Botanischen Gartens geht es zunächst südlich entlang der Sophienstraße zur Plöck.
Auf dem Gelände des ursprünglichen St. Annafriedhofes und Hospitalgartens erbaute Josef Schrieder den heutigen Europäischen Hof, den 1906 Fritz Gabler erwarb und der das Hotel „Viktoria“ (heute Juristisches Seminar) errichten ließ. Vorbei an dem Kinderrettungs- und Waisenhaus Nr. 2a treffen wir auf die St. Annakirche, eine Hospitalkirche mit „Elendsherberge“. Es folgen das Pfründnerhaus Nr. 6, die ev. Stadtmission in Nr. 16, das Diakonissenhaus Nr. 49, heute Wilhelm-Frommel-Haus und das Reformierte Spital am Wredeplatz. Nicht umsonst wurde zeitweise dieser Abschnitt als „Spital-Plöck“ bezeichnet. In der Akademiestraße 4 treffen wir auf das UNI-Archiv und in Nr. 3+5 auf das „Laboratorium Chemicum“ von „Papa Bunsen“.
Der „Wredeplatz“, heute Friedrich-Ebert-Patz, erinnert an den bayerischen Feldmarschal, zuvor als botanischer Garten der medizinischen Fakultät genutzt.
Die Schießtorstraße verweist auf den 1544 angelegten Herrengarten für höfische Feste und Ritterspiele mit einem Schießhaus. Die Märzgasse erinnert an den Märzberg (Gaisberg), auf den jeweils im März das Vieh durch das Kuhtor zur Weide getrieben wurde. Der Astronom Max Wolf unterhielt hier eine Sternwarte und auf den 1693 zerstörten Kellern des Frauenklosters der Kapuziner erbaute 1720 Graf von Wieser ein Palais.
Plöck 50 beheimatete die Museums-Gesellschaft, in der Ludwig Häuser Präsident war. Westlich der heutigen Theaterstraße zwischen Hauptstraße und Plöck befand sich zwischen 1690 und 1802 das Kapuzinerkloster mit Kirche, in der zeitweise das Grab Kf. Friedrich I. untergebracht war (heute Jesuitenkirche). Auf dem heutigen Gelände der Theaterstrasse/Plöck/Sandgasse wurde 1344 erstmals ein jüdischer Friedhof erwähnt. Abschließend wird noch über die Universitätsbibliothek und die älteste Altstadtkirche, die Peterskirche, informiert.
Historismus? Eklektizismus?
Eine Sonntagsführung zur Architektur in der Weststadt mit Dr. Matthias Quast, Kunst- und Architekturhistoriker, seit 2016 stolzer Weststadt-Bürger
Die Weststadt entstand in der sog. Gründerzeit, und das heißt während des letzten Drittels des 19. und den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, als Erweiterung der Heidelberger Altstadt. Nicht nur in Heidelberg zeichnen sich die rund fünf Jahrzehnte der Gründerzeit durch eine Architektur aus, die auf dem Grundstock der römischen Architektur aufbaut, deren Vokabeln und deren Grammatik jedoch nicht einfach kopiert, sondern mehr oder weniger spielerisch variiert. Und genau hier, beim "Mehr" oder "Weniger", zeichnen sich zwei Strömungen ab, der Historismus und der Eklektizismus. Unser Rundgang arbeitet anhand konkreter Beispiele die charakteristischen Unterschiede der beiden Strömungen heraus und stellt außerdem die Frage, inwieweit sich unverkennbare Heidelbergische Elemente definieren lassen.